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Schutz bei Isolationsfehlern nur durch eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD)
  Erscheinungszeit:2012-11-16 15:45:13   Aufrufe:

Wie ist die Energieversorgung in feuergefährdeten Betriebsstätten einzurichten? Folgender Beitrag nennt die wesentlichen Vorgaben.

Die Minimalanforderung des durch DIN VDE 0100-482:2003-06 und VdS 2033:2002-02 (05) geforderten Schutzes von Kabel- und Leitungssystemen bei Isolationsfehlern zeigt Bild 1 (unten).

In einem räumlich abgetrennten Brandabschnitt befindet sich die Niederspannungshauptverteilung (NHV), von der aus die Hauptverteilung (HV) der feuergefährdeten Betriebsstätte versorgt wird. Die Zuleitung zur HV in der feuergefährdeten Betriebsstätte muss (DIN VDE 0100-482:2003-06 (482.1.7)) als TN-S-System (Fünfleitersystem) ausgeführt und durch eine Fehlerstrom- Schutzeinrichtung (RCD) mit einem Bemessungsdifferenzstrom gegen Überlast und Kurzschluss geschützt werden.

Der Nachteil dieses Konzeptes liegt in der Betriebssicherheit. Bei einem Isolationsfehler oder einem aufgrund einer Störung auftretenden erhöhten Ableitstrom wird sofort die HV und damit die gesamte elektrische Anlage der feuergefährdeten Betriebsstätte spannungslos geschaltet. Die Abschaltung führt hier zu einer Produktionsunterbrechung. Unter dem Aspekt der Arbeitssicherheit kann sie zudem gefährlich sein. Im Hinblick auf einen vorbeugenden Brandschutz, ist das in Bild 2 unten dargestellte Energieverteilungskonzept zu wählen.

In einem räumlich abgetrennten Brandabschnitt befindet sich die NHV, von der aus die HV der feuergefährdeten Betriebsstätte versorgt wird. Die Zuleitung zur HV in der feuergefährdeten Betriebsstätte muss gemäß DIN VDE 0100-482:2003-06 (482.1.7) als TN-S-System (Fünfleitersystem) ausgeführt werden und durch eine RCD mit einem Bemessungsdifferenzstrom gegen Überlast und Kurzschluss geschützt werden. Diese RCD wird dabei als selektive RCD ausgeführt, so dass die in der HV angeschlossenen Kabel und Leitungen, z.B. für weitere Unterverteilungen oder andere elektrische Betriebsmittel, ebenfalls über RCDs – so genannte Gruppen-RCDs – gegen Überlast und Kurzschluss geschützt werden können, trotzdem eine Selektivität der in Reihe liegenden RCDs gewährleistet ist und der Back- Up-Schutz der elektrischen Anlage erhalten bleibt.